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Die Teilnahmegebühr bei einer Anmeldung (Geldeingang) bis 16.08.2024 beträgt 520,00 Euro. Die Teilnahmegebühr für Teilnehmer:innen, die sich aktuell in einer laufenden Ausbildungsgruppe am IGW Deutschland, an der PTA im IGW, am IGW Schweiz, am IGWien und der GestaltAkademie Südtirol befinden, beträgt bis zum 31.07.2024 als Frühbucherrabatt 410,00 Euro, ab dem 01.08.2024 betragen die Kosten 450,00 Euro. Die Fachtagung wird als Klinisches Seminar anerkannt.


An der Grenze der Existenz! Gestalttherapie und Trauma
IGW-Fachtagung am 20. bis 22.09.2024 in Würzburg, Juliusspital

Die Fachtagung richtet sich an Fachleute, die in unterschiedlichen Kontexten therapeutisch, beratend und betreuend tätig sind sowie alle Interessierte. Wir laden Sie zu den Vorträgen und vertiefenden Workshops ein und freuen uns auf Begegnung, Diskussion und fachlichen Austausch.Der Samstag endet nach der Abendpause und Fingerfood mit DJ und Tanz. Wir wünschen eine angenehme Tagung mit Inspiration, fachlichen, interessanten Anregungen und persönlichen, lebendigen Begegnungen.

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JULIUSSPITAL, WÜRZBURG
Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn stiftete 1576 das nach ihm benannte Spital. Das historische Gelände ist eine Ruheoase mitten in der Stadt. Sehenswert ist die barocke Brunnenanlage von Jakob van der Auvera von 1706. Im Erdgeschoss befindet sich eine der schönsten Rokoko-Apotheken Deutschlands mit einzigartiger Originaleinrichtung.

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Ein spannendes Programm in inspirierender Umgebung
Die Fachtagung „An der Grenze der Existenz! Gestalttherapie und Trauma“ widmet sich dem Brüchigen wie auch Kraftvollen menschlicher Existenz. Wie verstehen verschiedene Disziplinen Grenzverletzungen? Welche Antwortmöglichkeiten bietet die Gestalttherapie auf die existentielle Erschütterung eines Menschen?

 

20.09.24

FREITAG

Freitag, 20. September 2024

“Bewusstes Üben“ – Nur ein neuer Trend in der Psychotherapieforschung?
Vortrag mit Associate Prof. Dr. Annette Hillers Chen
„Deliberate practice“ oder auf Deutsch „Bewusstes Üben“ wird gerade von einer Strömung innerhalb der Psychotherapieforschung dafür gefeiert, den entscheidenden Unterschied auszumachen, wenn es um die Frage geht, warum einige Therapeut:innen erfolgreicher sind als andere. Tut es das? Und was ist das überhaupt? Könnte es auch für die Gestalttherapie bereichernd sein? Oder ist es nicht eigentlich schon Gestalttherapie?
Entwicklungsgeschichtlich frühe Traumatisierung aus der Sicht der Pesso-Therapie (PBSP)
Vortrag mit Leonhard Schrenker
Traumatisierung in Kindheit und Jugendalter durchbricht in lebensbedrohlicher Weise die schützenden Grenzen unseres ganzes Seins, zerstört grundlegende menschliche Werte und führt auf leib-seelischer Ebene zu massiven Prägungen, die unser weiteres Leben entscheidend beeinträchtigen. Die Pesso-Therapie (PBSP), über lange Jahre entwickelt von Albert Pesso und Diane Boyden Pesso, beinhaltet ein humanistisch fundiertes entwicklungspsychologisches Modell und leitet daraus ein spezifisches ganzheitliches therapeutisches Vorgehen ab unter Einbeziehung von Körper, Geist und Seele. Im ersten Teil des Vortrags erfolgt eine Einführung in Grundlagen des Entwicklungsmodells und der Störungsätiologie und im zweiten Teil in die therapeutische Arbeit mit dem Schwerpunk Trauma. Die methodische Darstellung erfolgt über PowerPoint-Folien und ggfls. über Demonstrationen mit Rollenspielern.
Trauma als leibliche Grenzsituation
Vortrag mit Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs
Als Grenzsituationen bezeichnet Karl Jaspers Erfahrungen, die unser bisher gültiges Welt- und Selbstbild grundlegend in Frage stellen und uns so vor einen Abgrund der Existenz bringen. Das Trauma stellt in diesem Sinn ein Ereignis dar, das sich nicht aneignen und in einen Sinnzusammenhang des bisherigen Lebens integrieren lässt. Das Eindringen des Fremden in den eigenen Körper, die Erfahrung der Ohnmacht und Ausgeliefertheit können das Urvertrauen in die Welt irreversibel erschüttern. So bleiben die Betroffenen gezeichnet von der leib­lichen Grenzerfahrung, der sie ausgesetzt waren. Wie diese Grenzsituation gleichwohl auf lange Sicht wieder in das Leben integriert werden kann, stellt die zentrale Frage für die Traumatherapie dar.
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21.09.24

SAMSTAG

Samstag, 21. September 2024

Transgenerationale Traumaweitergabe und ihre Folgen
Vortrag mit Prof. Dr. Angela Moré
Traumata haben zerstörende Wirkungen auf das Vertrauen in andere und in sich selbst. Menschen mit posttraumatischen Belastungsstörungen reagieren auf die Verletzungen ihrer Seele mit zahlreichen Schutz- und Abwehrmechanismen, die ihnen die Bewahrung eines inneren Gleichgewichts ermöglichen sollen, das immer wieder durch Erinnerungseinbrüche (Trigger) und emotionales Überschwemmtwerden (flashbacks) gefährdet wird. Können diese existentiell bedrohlichen Erfahrungen nicht nachträglich verarbeitet und psychisch integriert werden, wirken sie sich auf die Beziehungen zu den eigenen Kindern aus – oft von deren erstem Lebenstag an. Was bewirken diese traumatischen Erinnerungen in der Beziehung zu den eigenen Kindern und wie reagieren diese darauf? In Therapien begegnen wir oft Patient:innen, deren Leben von transgenerational übernommenen Traumata geprägt sind, wobei ihnen das häufig nicht bewusst ist. Erfahrungen belegen, dass die Aufdeckung der unbewussten Verstrickungen in das elterliche Schicksal heilsam wirkt.
Mitfühlendes Verstehen, mitfühlendes Da-Sein in der Begegnung mit traumatisierten Menschen
Vortrag mit Prof. Dr. Luise Reddemann
Traumatisierende Erfahrungen können tief verletzend wirken. Auch wenn es Menschen gibt, deren Resilienz so stark ist, dass sie, insbesondere bei freundlicher und einfühlsamer Begleitung, keine Psychotherapie benötigen. Viele aber benötigen psychotherapeutische Begleitung und Therapie. Mitgefühl bedeutet Einfühlung plus der Wunsch und die Bereitschaft, Hilfreiches zu bewirken, es zumindest anzustreben. Im Vortrag soll reflektiert werden, was Mitgefühl bedeutet und was es bewirken kann. Sowie: Wie therapeutisch Begleitende Mitgefühl bewusst entwickeln können, da wir in einer Kultur leben, die wenig Bereitschaft zu Mitgefühl vermittelt.
Workshops
Am Nachmittag finden verschiedene Workshops zu spannenden Themen statt.
ZU DEN WORKSHOPS

Kunst-Projekt „Schutzschilder"
mit Susanne Dörfler
Das Schutzschild als materielle und sichtbare Form der Abgrenzung. Alle Verletzungen stellen die Frage nach einem passenden Schutz, nicht zuletzt als Raum für die Heilung unserer Wunden. Symbolhaft werden bei dem Projekt verschiedenste Schutzschilder vorgestellt, die ausprobiert und getragen werden dürfen: Was fühlt sich gut und stimmig an – was ist adäquat – was dysfunktional – was ist wirklich sicher? Welche Qualitäten, Ressourcen und Strategien werden spürbar? Eine Einladung zum Experimentieren! Anderen begegnen – eigene Schutzmechanismen reflektieren – sich erleben.
Dj und Tanz
Am Samstagabend bleibt genügend Zeit bei Fingerfood für anregende Gespräche. Der Abend endet mit Tanz.


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22.09.24

SONNTAG

Sonntag, 22. September 2024

Kultureller Genozid – zum Trauma des Kulturverlusts von indigenen Menschen in Kanada
Vortrag mit Prof. Dr. Barbara Schellhammer
Der Vortrag möchte anhand der verheerenden Folgen des kulturellen Genozids an indigenen Menschen in Kanada eine Dimension von Traumatisierung aufzeigen, die auch im Kontext von Flucht und Migration hierzulande oft unterschätzt wird: der Verlust von Halt, Sinn und Orientierung, wenn das Bedeutungsgewebe der Kultur Risse und Löcher bekommt. Zudem verweist der Vortrag auf die Bedeutung kultursensitiver Formen der Heilung – im Kontext von Kanada auf indigene Vorstellungen und Praktiken, die als wichtige Coping-Strategien ebenfalls unter die Räder der kolonialistischen Assimilationspolitik geraten sind.
Die Wiederaneignung des Leibes: zur Bildlichkeit des Traumas in der Gestalttherapie
Vortrag mit Dr. Monika Jäckle
Dieser Vortrag taucht in die bildhafte Phänomenologie der Vulnerabilität ein. Über sinnlich-ästhetische Eindrücke wird die Polarität des Traumatischen aufgespannt, um dann den Prozess der Resonanzkatastrophe gestaltspezifisch zu fundieren. Wenn Figur und Grund kollabieren, entfaltet die Schlagkraft des Traumas ihre volle Wirkung am Leib: ein sinnlich-somatischer Einbruch zersplittert die Ich-Grenzen, das Erleben von Überschwemmung und Ohnmacht lagert sich kryptisch ein und wird retroflexiv konserviert, der Leib führt ein Eigenleben, die Verbindung ist gekappt und der Sinn bleibt entzogen. Die organismische Selbstregulation ist verletzt. Die Herausforderung des Traumas, sich selbst bewohnen zu lernen, dient letztlich als Figur für eine gestalttherapeutische Handlungsorientierung.
Abschluss und Abschied, Ende 12.45 Uhr

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