KLINISCHES SEMINAR 08/24

Narzissmus – Gestalten des Narzisstischen

Narzissmus ist eine umstrittene klinische Diagnose, ein alltäglicher Charakterfehler, oft ein Schimpfwort oder ein populärwissenschaftliches Schlagwort für Tyrannen und/oder Expartner und vieles mehr.

Angeblich leben wir im Zeitalter des Narzissmus und jeder von uns ist ein Narzisst – mehr oder weniger – durch eine ebensolche Gesellschaft dazu verführt und gezwungen.

Was aber zeichnet den Narzissmus in seiner phänomenologischen Dynamik aus, worin unterscheidet man die grandiosen von dem vulnerablen „Narzissten“, wo überschneidet sich das narzisstische Phänomen mit anderen Störungsbildern. Und stimmt es, dass es einen gesunden und einen malignen Narzissmus gibt? Und muss man den Narzissmus wirklich entlarven, um sich vor Manipulationen zu schützen?

Wo sind vor allem auch wir Therapeut:innen dazu verführt, in narzisstische Fallen zu tappen. In diesem Zusammenhang werden sowohl gängige Narzissmus – Modelle vorgestellt wie auch ein eigenes Modell, das aus den bisherigen Modellen die gemeinsame Grundlage herausarbeitet. Die dabei betroffenen Emotionsebenen von Scham, Kränkung und Angst werden erörtert. Mittels diverser Fallbeispiele werden unterschiedliche Ausprägungen narzisstischer Störungsbilder illustriert.

Auch mit Rollenspielen und der Auseinandersetzung mit eigenen narzisstischen Anteilen wird experimentiert.

Dabei bleiben wir immer am Phänomen orientiert, auf die narzisstisch gestaltete Beziehungsdynamik hin bezogen. Denn am Ende kann tatsächlich nur ein anders gelagertes und in der Therapie exemplarisch gelebtes Beziehungsgeschehen „heilen“.

Termin
07. bis 09. Juni 2024

Tagungsort
Wien

Teilnahmegebühr inkl. Raumkosten
375,00 Euro für Weiterbildungsteilnehmende aus Österreich und Deutschland sowie Gäste
735,00 SFr. für Weiterbildungsteilnehmende der Schweiz mit Klinischem Vertrag
630,00 SFr. für Weiterbildungsteilnehmende der Schweiz mit Berater Vertrag

Trainer
Dr. MMMag. Daniel Ritter
Psychotherapeut (Integrative Gestalttherapie), Jurist, Dramaturg, Mediator. Langjähriger Mitarbeiter in der psychiatrischen Abteilung im AKH Wien. Seit 2009 eigene Praxis in Wien. Von 2014 bis 2020 Leiter von SINTEM (Traumatherapie von geflüchteten Menschen). Mitarbeiter von Hemayat. Autor von Grenzbeziehungen. Seit 2009 Lehrender auf der Filmschule Wien, seit 2011 Lehrender auf der SFU Wien/Linz (Psychotherapiewissenschaft, Rechtswissenschaften), seit 2020 Lehrtherapeut am IGWien.

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