KLINISCHES SEMINAR 09/21

Vom Glanz und Schein des Schlichten
Für einen professionellen Umgang mit existenziellen Konflikten und Fragen nach Spiritualität

Die Psychologie hat Spiritualität als ernstzunehmende Ressource entdeckt. Doch, die erlaubte und entscheidende Frage ist: Von welcher Spiritualität sprechen wir denn – bzw. genauer – welche Spiritualitäten (Plural!) eignen sich überhaupt im Umfeld von Beratung und Psychotherapie? Für Paul Tillich, den übrigens Laura Perls schätzte und von dem sie sagte, dass sie Tillich und Buber mehr beeinflusst hätten als alle Psychologen – ging es darum, Menschen zu hören und sie ernstzunehmen, um den „Mut zum Sein“, um Grundhaltungen wie Begegnung und Akzeptanz. Nicht zuletzt ging es Tillich um eine Dimension in allen Lebensvoll­zügen, welche dadurch erst ihre Tiefe erlangen, letztlich um Inte­gration (Fritz Perls lässt grüßen). Laura Perls verstand sich als präsente Therapeutin, der es darum ging, wie sie da ist und nicht so sehr, was sie tut, wie sie therapiert und sie sprach vom „wahren Mitgefühl, das die Grundlage für jede erfolgreiche Therapie ist“, dass es darum gehe, den Klienten „ganz zu machen“. Und Goodman‘s Stoßgebete mit seinem Gestalt-Essay sind Perlen der Lebenskunst.

In Zeiten vom zunehmenden religiösen Fanatismus erscheint es notwendiger denn je, dem gesellschaftlichen Phänomen der Spiritualität mit Vernunft zu begegnen und gleichzeitig dem Bedürfnis der Menschen nach Sinn und Geborgenheit gegenüber offen zu bleiben.

Inhalte des Seminars sind

  • Berührungspunkte von Spiritualität, Therapie, Gestalttherapie
  • gt-Arbeitsmodus mit Fokus auf existenziell-spirituelle Themen und selbstverständlicher Sensibilität für menschliche Ur-Fragen und für die Frage nach Sinn
  • Der therapeutische Prozess: Rollen, Beziehung
  • Das Kultivieren von „wirkungsvollen“ Haltungen wie (interpersonaler, intrapersonaler) Präsenz, Stille, Demut, Ehrfurcht, Intentionalität

Termin
4. bis 6. Juni 2021

Teilnahmegebühr
330,00 Euro/690,00 SFr. (inkl. Raumkosten)

Tagungsort
München

Trainer
Georg Pernter, Mag. theol.
Psychotherapeut IG, Ausbilder beim IGW/IGWien, GestaltAkademie Südtirol. Freiberufliche Praxis in Bozen und Innsbruck. Mitbegründer und Geschäftsführer der GestaltAkademie Südtirol. Herausgeber der IGW-Publikationen (mit Grillmeier-Rehder). Weiterbildungen: Gestalt-Paartherapie (Joseph und Sandra Zinker), Gestalt Body Process (Jim Kepner), Systemisches GestaltCoaching (Sabine Engelmann), Int. Training Program „Gestalt Therapy Approach to Psychopathology and Contemporary Disturbances“ (Francesetti u. a.). Z.Zt. Gestalt Therapy Training for Supervisors (Francesetti u.a.), Körperpsychotherapie-Fortbildung (IKW, Geuter u.a.). Diverse Publikationen u.a. Spiritualität als Lebenskunst. Gestalt- therapeutische Impulse.“ EHP 2008; Goodmans existenzielles Remis: Die Stoßgebete als gestalttherapeutische Lebensphilosophie? In: Gestalttherapie 1/2012, 55–75 georg.pernter@igw-gestalttherapie.de www.gestalt-bz.eu

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