Die Teilnahmegebühr bei einer Anmeldung (Geldeingang) bis 16.08.2024 beträgt 520,00 Euro. Die Teilnahmegebühr für Teilnehmer:innen, die sich aktuell in einer laufenden Ausbildungsgruppe am IGW Deutschland, an der PTA im IGW, am IGW Schweiz, am IGWien und der GestaltAkademie Südtirol befinden, beträgt bis zum 31.07.2024 als Frühbucherrabatt 410,00 Euro ab dem 01.08.2024 betragen die Kosten 450,00 Euro. Die Fachtagung wird als Klinisches Seminar anerkannt.


Sonntag, 22. September 2024

9:30–10:45 Uhr
Kultureller Genozid – zum Trauma des Kulturverlusts von indigenen Menschen in Kanada

Vortrag mit Prof. Dr. Barbara Schellhammer

Der Vortrag möchte anhand der verheerenden Folgen des kulturellen Genozids an indigenen Menschen in Kanada eine Dimension von Traumatisierung aufzeigen, die auch im Kontext von Flucht und Migration hierzulande oft unterschätzt wird: der Verlust von Halt, Sinn und Orientierung, wenn das Bedeutungsgewebe der Kultur Risse und Löcher bekommt. Zudem verweist der Vortrag auf die Bedeutung kultursensitiver Formen der Heilung – im Kontext von Kanada auf indigene Vorstellungen und Praktiken, die als wichtige Coping-Strategien ebenfalls unter die Räder der kolonialistischen Assimilationspolitik geraten sind.

Prof. Dr. Barbara Schellhammer
studierte zunächst Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Familientherapie. Sie arbeitete u. a. mit jugendlichen Sexualstraftätern in Kanada und forschte im Zuge ihrer philosophischen Doktorarbeit unter Inuit in der Arktis. Die Habilitation an der Universität Hildesheim erfolgte später zur Frage nach der Fremdheitsfähigkeit einer Person. Sie hat den international ausgerichteten Lehrstuhl Intercultural Social Transformation (IST) an der Hochschule für Philosophie inne und leitet das dortige Zentrum für Globale Fragen (ZGF). Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Kulturphilosophie, philosophische Anthropologie, interkulturelle Bildung.


10:45–11:15 Uhr Pause


11:15–12:30 Uhr
Zur Bildlichkeit des Traumas in der Gestalttherapie

Vortrag mit Dr. Monika Jäckle

Dieser Vortrag taucht in die bildhafte Phänomenologie der Vulnerabilität ein. Über sinnlich-ästhetische Eindrücke wird die Polarität des Traumatischen aufgespannt, um dann den Prozess der Resonanzkatastrophe gestaltspezifisch zu fundieren. Wenn Figur und Grund kollabieren, entfaltet die Schlagkraft des Traumas ihre volle Wirkung am Leib: ein sinnlich-somatischer Einbruch zersplittert die Ich-Grenzen, das Erleben von Überschwemmung und Ohnmacht lagert sich kryptisch ein und wird retroflexiv konserviert, der Leib führt ein Eigenleben, die Verbindung ist gekappt und der Sinn bleibt entzogen. Die organismische Selbstregulation ist verletzt. Die Herausforderung des Traumas, sich selbst bewohnen zu lernen, dient letztlich als Figur für eine gestalttherapeutische Handlungsorientierung.

Dr. Monika Jäckle
Gestalttherapeutin (DVG), Mitglied der Ausbildungsleitung IGW, Haupttrainierin, Lehrtherapeutin, Weiterbildung zur Traumatherapeutin (SE) und Pessotherapeutin (PBSB), arbeitet in freier Praxis in Augsburg und ist Gründerin des Lore Perls Institut (LPI). Langjährige Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der philosophisch-sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg, Referentin an diversen Universitäten und Hochschulen, Arbeitsschwerpunkte: Gestalttheorie und Entwicklung, trauma- orientierte-integrative Gestalttherapie (tiG), Phänomenologie therapeutischer Landschaften, Gestaltpädagogik („Sorgende Präsenz“).


12:30–12:45 Uhr
Abschluss und Abschied 


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